#211 Der Tag, an dem … in Hamburg das erste Telefongespräch geführt wurde
Der 18. April 1881: Der Tag, an dem in Hamburg das erste Telefongespräch geführt wurde
Eine neue Folge unseres Geschichts-Podcast „Der Tag, an dem…“ ist online. Diesmal geht es um den 18. April 1881. Das ist der Tag, an dem in Hamburg das öffentliche Telefonnetz in Betrieb genommen wurde.
MOPO-Chefreporter Olaf Wunder und Podcast-Chef Matthias Lorenz-Meyer begeben sich auf eine Zeitreise und erkunden die Anfänge der Telefonie in Deutschland. Es gab anfangs viele Vorbehalte gegenüber dieser neuen Technik. Sich mit jemandem zu unterhalten, der viele Kilometer weit entfernt ist oder sich gar in einem anderen Land befindet – für die Menschen im Jahr 1881 völlig unvorstellbar.
Das erste Telefonats Hamburgs wurde nicht gesprochen, sondern gesungen: Der Bariton Eugen Gura schmetterte zur Feier des Tages eine Arie in die Sprechmuschel. Am Tag der Einweihung gab es in Hamburg übrigens gerade mal 206 Telefonkunden – allerdings waren die Kosten auch sehr hoch: Ein einfacher Arbeiter hätte vier Monate schuften müssten, um die Pauschalgebühr für einen Monat Telefon aufzubringen. Das neue Kommunikationsmittel war also den Reichen vorbehalten.
Anfangs waren nur Ortsgespräche möglich. Die erste Fernleitung war 1884 fertig und verband Hamburg mit Lübeck. Die ersten Auslandsgespräche konnten mit Teilnehmern in Kopenhagen geführt werden, danach wurde eine Fernsprechleitung in die Niederlande gelegt.
Einfach eine Nummer wählen und im nächsten Moment geht der gewünschte Gesprächspartner dran – so funktionierte das anfangs noch nicht. Ein Vermittlungsbeamter musste mühsam die Verbindung herstellen. Als die Post merkte, dass Frauen mit ihrer Stimme für diesen Job geeigneter sind, trat das berühmte „Fräulein vom Amt“ den Dienst an.
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